Das Projekt 2021

Migration...

…ist lateinischer Herkunft und verweist auf Wanderungsbewegungen (lat. migratio). Diese Wanderungen bilden seit jeher ein zentrales Moment der Anpassungen des Menschen an die Umweltbedingungen und die gesellschaftlichen Herausforderungen. Auch die Geschichte des Christentums ist mit Prozessen von Migration verbunden. Das Nachdenken über Migration ist in den verschiedenen Disziplinen vielfältig. Im konkreten Fall wird das Verhältnis von Religion und Migration in den Blick genommen als Nachdenken über Wanderungsbewegungen von religiösen Ideen, Gemeinschaften, Personen.

Lokal...

…meint, dass sich religiöse Gemeinschaften in den verschiedenen Kontexten der Welt ausgebreitet haben. Doch ist religiöse Vielfalt nicht länger mehr nur ein Kennzeichen der globalen Welt, sondern prägt die Situation vor Ort. Das globale ist auch lokal erfahrbar. Im konkreten Fall werden Prozesse religiöser Pluralisierung vor Ort und deren Formen der Vergemeinschaftung in den Blick genommen. Damit einher gehen Fragen von Selbstverständnis, Theologie, Ritualen und Traditionen der verschiedenen religiösen Gemeinschaften vor allem in der Verschränkung der Kontexte.

Denken...

Migrationsprozesse und die damit verbundene religiöse Pluralisierung vor Ort fordern das theologische Nachdenken heraus. Neben den Fragen, die explizit in der Auseinandersetzung mit den Gemeinschaften ihren Grund haben (Selbstverständnis, Theologie, religiöse Praktiken), werden Themen wie beispielsweise die Frage nach der Deutungsmacht und der kontextuellen Gebundenheit von Theologie angeregt. Eine Theologie der Migration in diesem Zusammenhang zu entwerfen, ist sicher ein lohnenswertes Projekt. In jedem Fall ist es unausweichlich, die durch Migration angeschobenen Themen zu beherzigen und in den theologischen Diskurs ernsthaft aufzunehmen.